Matriarchale Ästhetik und Kunst

Heide Göttner-Abendroth:
"Neun Thesen zur matriarchalen Ästhetik"

Matriarchale Kunst steht jenseits des Fiktionalitätsprinzips, das Kunst zum „schönen Schein“ erklärt und ihr den Bezug zum Leben nimmt. Jenseits des Fiktionalitätsprinzips ist Kunst Magie.

 

Magische Kunst verändert Realität, indem sich die Menschen über die künstlerischen Ausdrucksformen in die großen Kreisläufe des Lebens und des Kosmos einschwingen. Deshalb gibt es hier einen festen, vorgegebenen Rahmen: die Abläufe der Gestirne am Himmel und der Jahreszeiten auf der Erde. Diese wurden als große Kultdramen durch das Jahr hindurch gefeiert und spiegeln sich wider in überlieferten matriarchalen Mythologien.

In diesem Sinne hat matriarchale Kunst keinen Dingcharakter, sondern ist ein Prozess, an dem alle beteiligt sind. Sie wirkt in voller Öffentlichkeit und bedeutet eine Symbolisierung/Ästhetisierung  nicht nur des Alltags, sondern des allgemeinen gesellschaftlichen Lebens.

Lesen Sie mehr in:

"Das Jahr der Erde. Matriarchale Mysterienfeste in der Akademie."
Ein Film von Uschi Madeisky&Gudrun Frank-Wissmann, 2008.

Heide Göttner-Abendroth

Die tanzende Göttin. Prinzipien einer matriarchalen Ästhetik

Verlag Frauenoffensive, München 2001 (6. Auflage)